Auch wenn jemand weniger aktiv ist als allgemein empfohlen, kann laut Ergebnis einer aktuellen Studie seine körperliche Betätigung dazu beitragen, das Schlaganfallrisiko zu reduzieren. Internationale Richtlinien empfehlen, mindestens 150 Minuten pro Woche moderat aktiv zu sein oder 75 Minuten pro Woche intensiv Sport zu treiben.
Die Forscher betonen, dass moderate bis hohe körperliche Aktivität zweifellos das Schlaganfallrisiko senken. Es ist jedoch unklar, ob auch geringere Bewegungsmengen schützen und ob dieser Effekt vom Alter und Geschlecht abhängt. Wissenschaftler analysierten zahlreiche relevante Studien und fassten die Ergebnisse von 15 Studien zusammen, an denen insgesamt 752.050 Erwachsene teilnahmen. Die Studienteilnehmer wurden darin durchschnittlich 10,5 Jahre lang beobachtet.
Im Ergebnis zeigte sich, dass selbst Personen, welche die empfohlenen Richtlinien nicht erfüllten, aber regelmäßig in ihrer Freizeit aktiv waren, ein geringeres Schlaganfallrisiko hatten als ihre inaktiven Altersgenossen. Die weitere Auswertung von fünf speziellen Studien, die verschiedene Aktivitätsniveaus in der Freizeit untersuchten, ergab, dass das höchste Aktivitätsniveau das Schlaganfallrisiko um 29 % senkte, während eine geringere Aktivität immer noch mit einer 18%igen Risikoreduktion verbunden war.
Die Studienverantwortlichen weisen zwar auf Einschränkungen ihrer Ergebnisse hin, insbesondere aufgrund der unterschiedlichen Definitionen der Aktivitätsniveaus in den Studien und die Verwendung subjektiver Einschätzungen der Aktivität. Dennoch betonen sie, dass jede Form von Freizeitaktivität zur Schlaganfallprävention beitragen kann, auch wenn sie derzeit als gering oder unzureichend angesehen wird. Sie empfehlen daher, Menschen zu ermutigen, sich körperlich zu betätigen, auch wenn das Niveau noch so niedrig ist.
De Santis, F. et al.
Risk of stroke with different levels of leisure-time physical activity: a systematic review and meta-analysis of prospective cohort studies
J Neurology, Neurosurgery and Psychiatry
4/2024