Mit zunehmendem Alter büßen viele Menschen ihre Mobilität ein und werden gebrechlich. Das hat unterschiedliche Hintergründe wie beispielsweise Schwierigkeiten mit der Gelenkgesundheit, Osteoporose, Abgespanntheit oder auch mangelnde körperliche Bewegung.
US-amerikanische Wissenschaftler haben untersucht, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen eben dieser Gebrechlichkeit und dem häufigen Auftreten einer Demenz- oder Alzheimererkrankung. Sie untersuchten 456 Menschen, die zu Beginn der Studie keine Symptome einer Demenz zeigten.
Nach ihrem Tod wurden die Gehirne vor dem Hintergrund einer möglicherweise eingetretenen Alzheimer-Demenz näher unter die Lupe genommen.Hierfür dienten beispielsweise Messungen möglicher Hirnablagerungen, um krankhafte Veränderungen feststellen zu können.
Zu Lebzeiten nahmen die Studienteilnehmer an unterschiedlichen Tests teil, um Aussagen zur kognitiven Fitness und neurologischen Gesundheit zu erhalten. Zudem legten die Wissenschaftler anhand zahlreicher Untersuchungen fest, inwiefern und in welchem Ausmaß sich bei den Teilnehmern eine Gebrechlichkeit entwickelt hatte.
Tests zur Müdigkeit, zu Problemen am Herzen oder an den Gelenken, zum allgemeinen Gesundheitszustand, zur Mobilität und zu möglichen Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie zum Bewegungsalltag wurden vorgenommen. Die Untersuchungen wurden über mehrere Jahre hinweg wiederkehrend durchgeführt.
Weitere Einflussfaktoren wie ein möglicher Schlaganfall, Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder beispielsweise eine Diabetes-Erkrankung wurden berücksichtigt.
Im Ergebnis zeigte sich, dass eine zuvor gemessene Gebrechlichkeit bei vielen Menschen dazu beitragen kann, dass es zum Ausbruch einer Alzheimer-Demenz kommt. Solche Personen jedoch, die eine höhere physiologische Fitness mitbringen, gehen weniger das Risiko ein, dass die Symptome einer Alzheimerkrankheit auftreten. Eine bessere Verfassung des Bewegungsapparates könnte somit das Risiko für eine Alzheimer-Demenz reduzieren, so die Wissenschaftler.
Wallace, L.M. et al.
Investigation of frailty as a moderator of the relationship between neuropathology and dementia in Alzheimer's disease: a cross-sectional analysis of data from the Rush Memory and Aging Project
The Lancet
2/2019